Unterschied «Fasten» & «intermittierendes Fasten»
Es ist wichtig zu erwähnen, dass sich dieser Blogbeitrag auf das «intermittierende Fasten» oder auch «Intervall Fasten» bezieht und nicht auf das «Fasten» allgemein.
Beim «Fasten» verzichtet man komplett auf Nahrung und nimmt lediglich Gemüsebrühe, Säfte und Flüssigkeit zu sich. Dabei will man den positiven Prozess «Autophagie» nutzen, bei welchem die Zellen eigene Bestandteile verwerten oder abbauen. Wird fasten korrekt durchgeführt, hat dies eine positive Wirkung. Fasten macht jedoch erst Sinn, wenn man dies auch mindestens 72 Stunden durchführt und seinen Alltag darauf anpasst! Es gibt auch Menschentypen und Situationen, für welche das Fasten negative statt positiver Folgen haben kann.
Im folgenden Blogbeitrag geht es, wie erwähnt, nicht um dieses «Fasten». Willst du mehr dazu wissen, melde ich gerne bei mir.
Was ist «intermittierendes Fasten»?
Intermittierendes Fasten wird auch «Intervall Fasten» genannt. Es gibt zahlreiche Formen davon. Die wohl bekannteste Form ist die sogenannte 16:8 Variante, auf welche sich auch dieser Blogbeitrag bezieht. Dabei wird pro Tag an 16 Stunden gefastet und an 8 Stunden gegessen – sprich man lässt das Frühstück ausfallen.
20:00 Uhr – 12:00 Uhr Keine Nahrungsaufnahme
12:00 Uhr – 20:00 Uhr Nahrungsaufnahme
Oftmals wird während der Zeit der Nahrungsaufnahme alles gegessen worauf man Lust hat. Welche Folgend dies mitbringen kann, sehen wir weiter unten.
Verzicht auf das Frühstück – Erwartung
Beim Verzicht auf das Frühstück wird erhofft, dass durch das Einsparen der Kalorien vom Frühstück Körperfett verbrennt wird. Ebenfalls erhoffen sich die Menschen dadurch eine Prävention für diverse Krankheiten.
Verzicht auf das Frühstück –Realität
Schaut man sich die erwähnten Studien genauer an, erkennt man, dass es lediglich Evidenz bei Experimenten an Mäusen, Ratten und einigen Rhesusaffen gibt.
Humanstudien (Studien an Menschen) gibt es aktuell lediglich Daten von ungefähr 300 Menschen mit ernüchternden Ergebnissen.
Beispielsweise die Studie der «Johns Hopkins University» spricht nicht fürs das Intervallfasten als langfristige Strategie für Gewichtsreduktion.
Oder die Kailuan Cohort Studie fand sogar heraus, dass der regelmässige Verzicht auf das Frühstück mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Arten von Magen-Darm-Krebs assoziiert ist, darunter Speiseröhren-, Magen-, Darm-, Leber-, Gallenblasen- und Gallengangkrebs.
Verlauf bei «Intermittierendem Fasten»
1 – 5 Woche: Zu Beginn werden oftmals «Abnehmerfolge» wahrgenommen, sowie zum Teil auch mehr Energie verspürt. Lediglich das Bauchfett bleibt in den meisten Fällen.
5 – 8 Woche: Morgens fehlt oftmals die Energie und es kommt zu Kurzatmigkeit zum Beispiel beim Treppensteigen. Ebenfalls ist man dünnhäutiger und gereizter.
3 – 5 Monate: Die positiven Veränderungen stagnieren. Die körperliche Leistungsfähigkeit lässt weiter nach und die Alltagsmüdigkeit steigt, die Energie fehlt. Besonders bei Menschen, welche zusätzlich wenig essen oder einen hohen Alltagsstress haben, kann es zu kleinen Angstzuständen kommen. Dabei fühlt es sich an, als ob das Herz plöstzlich rast und man keine Luft mehr bekommt.
10/12 Wochen und mehr: Führt man dies länger als zehn bis zwölf Wochen durch, so kann dieser Ernährungsrhythmus der Gesundheit massiv schaden!
Was passiert im Körper bei regelmässigem Verzicht auf das Frühstück?
Messungen zeigen bei allen gemessenen Menschen, die «intermittierendes Fasten» durchgeführt haben einen deutlichen Stoffwechselengpass: Die Pufferkapazität des Blutes leidet und die Zellkraftwerke (Mitochondrien) werden deutlich kleiner. Folglich können die Mitochondrien immer weniger Sauerstoff aufnehmen. Der Körper will sich schützen und verkleinert somit den Stoffwechsel und produziert immer schneller Säure. Dadurch muss die Niere immer mehr arbeiten, da die Pufferung des Körpers, sowie der Zelle immer schlechter werden. Es entsteht ein Hang zu Nierenproblemen, vor allem in Kombination mit hohem Alltagsstress (Alltagsstress kann auch zu intensiver Sport sein). Der Körper hat verlernt mit Stress umzugehen. Durch die Verschlechterung der Puffersituation muss der Körper ein Notfallsystem einschalten, wenn zu viel Stress und somit Säure auftritt. Er versucht somit sofort über einen erhöhten Herzschlag, die Atmung zu aktivieren um die Säure abzuatmen, was ein natürlicher Entsäuerungsprozess vom Körper ist. Dies führt zu einer Luftnot und einer in kurzer Zeit massiven Überaktivierung mit Angstzuständen. Hält dieser Zustand länger an, kann sich womöglich eine Depression entwickeln.
Nährstoffmangel
Wie erwähnt, wird oftmals auch nicht gross darauf geachtet, was in der Zeit der Nahrungsaufnahme zu sich genommen wird. Dieses Verhalten kann so langfristig zu einem Nährstoffmangel führen!
Dieser Mangel an Nährstoffen und Vitaminen dann mittels Nahrungsergänzungen aufzufangen macht langfristig keinen Sinn und kann sogar schaden. Auch beim Thema Supplements (Nahrungsergänzungsmittel) ist die Studienalge eindeutig und es lohnt sich ein genauer Blick darauf bevor man diese blind einwirft ohne Begleitung einer Fachperson.
Süss-, Salz- und Brotlust
Erhält der Körper zu wenig Energie (also Nahrung) signalisiert er uns dies auch mittels Süss-, Salz- oder Brotlust, welche speziell nachmittags oder am Abend auftritt. «Intermittierendes Fasten» fördert somit die Süss-, Salz- und Brotlust zusätzlich. Verstehtst du diese Signale von deinem Körper so kannst du sie proaktiv angehen. Du gibst deinem Körper was er braucht und er gibt dir mehr Energie und Wohlbefinden!
Fazit
Das Frühstück ist eine sehr wichtige Mahlzeit für den Körper und deine Gesundheit! Dieses wegzulassen bringt niemanden langfristig Vorteile beziehungsweise bringt stand den heutigen Ergebnissen nur Nachteile mit sich.
Auch beim Ziel der Körperfettreduktion eignet sich das «Intermittierende Fasten» langfristig nicht und es verschlechtert sogar den Stoffwechsel und die Fettverbrennung und bringt so auch zahlreiche gesundheitliche Nachteile mit sich.
Gewöhne dich langsam wieder an das frühstücken! Es gibt zahlreiche geeignete Frühstücksvarianten, welche einfach und schnell sein können und schmecken!
Ernährung ist Wissenschaft und keine Meinung!
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