Verbringst du deine Mittagspause verdauungsfreundlich?
Um das zu verstehen, schauen wir uns zunächst an, wie unser Körper die Verdauung steuert.
Kennst du das auch: Du hast das Mittagessen vergessen oder gar keinen Hunger, weil deine To-do-Liste und Deadlines dich so in Anspruch nehmen? Das liegt am Sympathikus, einem Teil deines vegetativen Nervensystems, der bei Stress aktiviert wird.
Stress für den Körper hat viele Gesichter: Deadlines, To-do-Listen, Druck, Erwartungen, emotionale Belastungen, intensive Trainingseinheiten, zu lange Pausen ohne Essen oder unzureichende Nährstoffzufuhr. Früher war es oft der Säbelzahntiger, der uns Stress bereitete!
Unser Nervensystem funktioniert noch genauso wie damals, als wir von einem Tiger angegriffen wurden. Der Sympathikus schaltet alle Körperfunktionen herunter, die bei einem Säbelzahntiger-Angriff nicht notwendig wären, einschliesslich der Verdauung, der Fortpflanzung und der Durchblutung der inneren Organe.
Vielleicht hast du auch schon bemerkt, dass in stressigen Zeiten deine Verdauung nicht optimal funktioniert oder deine Libido leidet? Das sind typische Auswirkungen des Sympathikus.
Obwohl der Sympathikus wichtig ist und unser Überleben gesichert hat, sollte er nicht ständig aktiviert sein!
Der Parasympathikus, unser „Normalzustand“, wird aktiviert, wenn wir uns entspannen, wie früher beim Lagerfeuer. Dadurch werden Verdauung und Fortpflanzung wieder hochgefahren, und die Atmung verlangsamt sich.
Was hat das nun mit deiner Mittagspause zu tun?
Da viele während des Arbeitstags überwiegend im Sympathikus-Modus sind, ist es wichtig, wenschon in den Pausen in den Parasympathikus zu wechseln. Wie wir gesehen haben, funktioniert die Verdauung im Parasympathikus optimal, was entscheidend für die Nährstoffaufnahme und Verdauungsfunktion ist.
Die gute Nachricht: Du kannst den Parasympathikus bewusst aktivieren, besonders in deiner Mittagspause. Hier erfährst du, wie du das am besten machst.
So geht’s: Tipps für eine verdauungsfreundliche Mittagspause
Nicht nebenbei essen Lass den Laptop zu und schalte deinen Bildschirm aus. Dein Körper kann nur entspannen und die Nahrung richtig verdauen, wenn du dich voll und ganz aufs Essen konzentrierst. Vermeide es, die Mittagspause mit Telefonaten oder anderen Erledigungen zu füllen. Diese Art von Stress hält den Sympathikus aktiv und beeinträchtigt die Nährstoffaufnahme.
In Ruhe essen Finde einen ruhigen Ort, wie einen Park oder eine gemütliche Ecke. Nimm dir Zeit, jeden Bissen zu geniessen.
Auf eine ausgewogene Mahlzeit achten Versäume dein Mittagessen nicht! Dein Körper benötigt den Energienachschub, um den Rest des Tages leistungsfähig zu bleiben. Eine ausgewogene Mahlzeit sollte Kohlenhydrate, Gemüse und Eiweiss enthalten. Übrigens: Ein Foodkoma entsteht, wenn der Darm zu viel Sauerstoff benötigt, da du einseitig, vor allem mit Kohlenhydraten, gegessen hast anstatt eine ausgewogene Mahlzeit zu dir genommen hast.
Gegenspieler zum Alltag Wenn du viel sitzt, mach einen kurzen Spaziergang. Wenn du viel stehst, setz dich während der Pause hin. Das gibt deinem Körper die nötige Abwechslung und Entspannung.
Powernap gefällig? Ein kurzes Nickerchen von 10-20 Minuten kann wahre Wunder wirken. Es gibt dir neue Energie und hilft, den Parasympathikus zu aktivieren.
Tapetenwechsel Verlasse für ein paar Minuten deinen Arbeitsplatz. Frische Luft und ein Ortswechsel helfen deinem Gehirn, abzuschalten und neue Kraft zu tanken.
Digital Detox Leg dein Handy auch mal beiseite. Ein Blick in die Ferne entspannt die Augen und lässt das Gehirn zur Ruhe kommen. Geniesse die Pause ohne digitale Ablenkungen.
Fazit
Deine Mittagspause ist mehr als nur eine Zeit zum Essen. Sie ist eine Gelegenheit, deinen Körper zu entspannen und dich auf den Rest des Tages vorzubereiten. Indem du den Parasympathikus aktivierst und auf eine ausgewogene Mahlzeit achtest, sorgst du dafür, dass dein Körper und deine Verdauung optimal funktioniert und du dich wohler fühlst. Probiere es aus!
Comentarios